ZUM INHALT • Zunahme von ambulant-ärztlichen Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis, • Zunahme von professionsübergrei- fender Zusammenarbeit, • zunehmende Bedeutung von Telemedizin als Möglichkeit der Distanzüberbrückung, • zentralere Rolle von Krankenhäusern in ländlichen Regionen, insbesondere auch in der ambulanten Versorgung • zunehmende Wichtigkeit von Managementkompetenzen zur Gestaltung von neuen Versorgungs- modellen, z.B. zur Koordination der Zusammenarbeit unterschiedlicher Leistungserbringer und weiterer Partner. Um neue Modelle zur Sicherstellung der ländlichen Versorgung zu erproben und voranzubringen, fordern die Auto- ren die weitere Förderung innovativer, v. a. sektorenübergreifender Vorhaben sowie eine vergleichende morbiditäts- und mortalitätsorientierte Evaluation von Lösungsansätzen. Dr. Carolin Auschra. (Leiterin der Studie) In einer aktuellen Studie im Auftrag der Stiftung Münch hat ein interdisziplinä- res Team unter der Leitung von Carolin Auschra untersucht, welche neuen Lösungen zur Gestaltung der Gesund- heitsversorgung in ländlichen Regionen aktuell erprobt und genutzt werden. Dabei zeigt sich, dass der Großteil der neuen Lösungsansätze innerhalb der Grenzen eines bestehenden Sektors agiert, sektorenübergreifende Modelle jedoch die Ausnahme bilden. Überwie- gend werden traditionelle Versorgungs- modelle wie Krankenhaus oder Einzel- praxis mit neuen Formen (darunter MVZ, kommunale Eigeneinrichtung, Zweig- praxis) kombiniert, um eine stärkere Arbeitsteilung der Ärzte zu ermöglichen. Zusätzlich werden organisatorische Elemente wie Case Management, Tele- medizin oder die Delegation einzelner Aufgaben an nichtärztliche Berufs- gruppen eingesetzt. Als wichtigste Treiber für neue Lö- sungsansätze identifizierte das For- scherteam regionale Akteure wie Kas- senärztliche Vereinigungen, Kranken- hausträger, Kommunen, aber auch engagierte Einzelpersonen. Die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung. Als Probleme stellten sich das komplexe Management der Zusammenarbeit, fehlende Ressourcenausstattung und die Finanzierung neuartiger Modelle sowie eine fehlende digitale Infra- struktur heraus. Aufgrund der Studienergebnisse er- warten die Autoren eine Verstärkung folgender Trends, die gleichzeitig zur Sicherstellung der Gesundheitsversor- gung in ländlichen Regionen beitragen können: