ZUM INHALT Mit Blick ins Ausland kann festgestellt werden, dass sich Pflegekammern bereits seit langer Zeit bewährt haben. Auch in Deutschland ist es an der Zeit, dass die Berufsangehörigen selbst mitent- scheiden können, welche Entwicklung die Pflege nehmen wird. Das ist wichtig: Denn durch eine Pflegekammer, die sich mit einer Stimme in die Entscheidungsprozesse wirksam einbringt, wird die Versorgung der Pflegebedürf- tigen verbessert und der Pflegeberuf erhält die Aufmerk- samkeit, die er in unserem Gesundheitssystem braucht und verdient. Die aktuellen Diskussionen um den Fachkräftemangel verdeutlichen, dass in Deutschland über neue Strukturen in der gesundheitlichen Versorgung nachgedacht werden muss. Dementsprechend sind die Professionalisierungs- und Autonomiebestrebungen der Pflegefachkräfte sehr zu begrüßen. Aber ein Mehr an Berufsautonomie wird nicht ohne ein Mehr an Verantwortungsübernahme zu realisieren sein. Wenn die Pflegeberufe eigenständiger agieren wollen, müssen sie unbedingt auch für die Gewährleistung der Patientensicherheit und Einhaltung von Qualitätsstan- dards Sorge tragen. Hierfür spielt die Etablierung von Berufskammern eine entscheidende Rolle. Die Schaffung einer Berufsordnung mit ethischen Leitlinien, die das Handeln der professionell Pflegenden bestimmen sowie Regelungen zur Weiterentwicklung und Überwachung der Berufspflichten gehören zu den originären Aufgaben einer Kammer, genauso wie die Sanktionierung berufs- rechtlicher Verstöße. Auch die Unterstützung und Beratung der Mitglieder bei ihrer Berufsausübung wird durch eine Kammer gewährleistet. Durch die Schaffung von Kammern wird der Professio- nalisierungsprozess beschleunigt und die Stiftung der beruflichen Identität vorangetrieben. Kompetenzprofile werden unter dem Aspekt von Vorrang- und Vorbehalts- aufgaben für klar definierte Bereiche bestimmt. Dies ist für die Pflege in Deutschland von besonderer Bedeutung, da hier gegenwärtig Ziele und Aufgaben der Pflege durch die Politik festgelegt werden, ohne dass berufsfachliche Instanzen entscheidend mitgestalten. Kammern sichern zudem Versorgungsqualität indem sie für die berufliche Registrierung zuständig sind. Bei Nichteinhaltung der