Think Camp: Einsatz von Robotern in der Netzwerkmedizin
20. bis 22. Januar 2017
Frankfurt
Roboter im Gesundheitswesen – einen Einblick in den Stand der Technik und bestehende, geplante und visionäre Einsatzmöglichkeiten erhielten die 15 Teilnehmer des ersten Think Camps 2017 von den Dozenten: Dr. Birgit Graf, Prof. Dr. Siegfried Jedamzik, Dr. Cyrill von Tiesenhausen, und Mascha Minou Lentz. In Gruppenarbeiten setzten sie anschließend das Erlernte um – in Konzepte, wie Roboter die Versorgung verbessern können. Und präsentierten ihre Ideen zum Abschluss vor den anderen Teilnehmern und den Dozenten.
Der Ablauf
Ein Tag Wissensvermittlung – ein Tag eigeninitiative Konzeptentwicklung und –präsentation. Mit diesem Slogan lässt sich die Idee hinter dem und der Ablauf des dreimal jährlich stattfindenden Think-Camps der Stiftung Münch zusammenfassen, sagt Teilnehmer Patrick Walberer.
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Die Aufgabe
IMG_6436In drei Gruppen sollten die Teilnehmer eine Idee zum Einsatz von Robotern in der Netzwerkmedizin entwickeln. Sie hatten die Wahl: Haben wir eine völlig neue Idee, eine Vision für einen Roboter, die eher an Science Fiction erinnert? Wollen wir einen Roboter einsetzen, den es im Grunde schon gibt und der dafür bald in der Praxis eingesetzt werden kann?
Dabei sollten sie festlegen, für wen ihr Roboter eine Unterstützung wäre – entlastet er den Arzt bei der täglichen Arbeit? Unterstützt er in einer Klinik das Pflegepersonal? Oder ermöglicht er älteren Menschen ein Leben in der gewohnten Umgebung zu Hause? Und sie sollten auf die Rahmenbedingungen, Chancen und Risiken und die Grundlagen, die für die Realisierung nötig sind sind, eingehen und darstellen, in welchem zeitlichen Rahmen ihre Idee in die Realität umgesetzt werden kann.
Die Ergebnisse
Vernetzung in der ländlichen Versorgung
Gruppe Care4You:
Inga Schlömer, Luzie Schreiter, Laurenz Waider, Patrick Walberer und Linda Wrobel
Nicht Sie gehen zum Arzt, sondern der Arzt kommt zu Ihnen – mit ihrem Konzept zur Vernetzung in der ländlichen Versorgung ermöglicht die Gruppe „Care4You“ älteren Menschen, bei Routineuntersuchungen und auch im Krankheitsfall nicht immer den Weg in die Arztpraxis auf sich nehmen zu müssen. Dazu setzen sie eine „Study Nurse“, ein selbstfahrendes Auto und eine Drohne ein, die über Telemedizin mit einer Arztpraxis verbunden sind. Die Study Nurse besucht den Patienten mit dem selbstfahrenden Auto, kann ihn untersuchen oder auch Blut abnehmen, das dann mittels Drohne sofort zur Untersuchung in ein Labor gebracht wird. Die Drohne kann auch zur Apotheke geschickt und dort die Medikamente für den Patienten holen. Die Untersuchungsergebnisse stehen in einer elektronischen Patientenakte zur Verfügung und der Arzt kann per telemedizinischer Konsultation im Bedarfsfall entscheiden, welche Schritte weiter erforderlich sind und ob ein Arztbesuch nötig ist – in diesem Fall wird der Patient direkt mit dem selbstfahrenden Auto zum Untersuchungsort gebracht.
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Drone Mary
Gruppe Flytronic:
Jonathan Nagel, Christina Ruhrmann, Tomislav Klaric und Verena Hahn
Die Gruppe Flytronic entschied sich für eine Drone, die Ärzte im Krankenhaus von zeitaufwändigen administrativen Arbeiten entlastet. Damit wird der Tagesablauf der Ärzte entfrachtet und sie gewinnen wertvolle Zeit, die sie zum Beispiel für die Patientenversorgung einsetzen können. „Drone Mary“ begleitet den Arzt, analysiert Gespräche mit den Patienten und erstellt daraus automatisiert Arztbriefe, die sie auch im KIS-System hinterlegt. Sie vereinbart automatisch Termine für vom Arzt angeordnete Untersuchungen und Behandlungen und schlägt Medikamente nach den gängigen Leitlinien vor. Sie unterstützt auch bei der Patientenaufklärung etwa vor CT oder Gastroskopie, indem sie die den passenden Aufklärungsbogen zum Patienten bringt. Die erforderliche Zustimmung kann via Spracherkennung oder durch virtuelle Unterschrift gegeben werden. Dabei sollen Hologramme zum Einsatz kommen, so dass keine direkte Berührung nötig ist – somit sind auch die Anforderungen an die Hygiene berücksichtigt.
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Roboter Marvin
Gruppe Marvin:
Esther Bergmann, Johannes Dörner, Johannes Hirsch, Ralph Molner und Ahmad Dayami
Die dritte Gruppe schickte den Roboter Marvin auf den Weg. Marvin sorgt dafür, dass im Krankenhaus Fehlmedikationen vermieden werden. Außerdem ermöglicht er, dass Patienten bei Bedarf sofort ihr Medikament erhalten und nicht warten müssen, bis das Personal Zeit dafür findet. Marvin verfügt über künstliche Intelligenz. Bereits vor dem Eintreffen im Krankenhaus erhält er eine Übersicht über dessen Medikamente und gleicht sie mit dem ab, was der Patient verschrieben bekommt. Gibt es Wechselwirkungen, macht er darauf aufmerksam. Marvin enthält die individuellen Medikamente für den Patienten und hat gängige Präparate wie zum Beispiel Ibuprofen immer vorrätig. Er kann vom Pflegepersonal angefordert werden und bringt dann dem Patienten direkt, was dieser benötigt.
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